Februar 18, 2014 Silvia Bess

Zorah geht wieder zur Schule!

18.02.2014

Aus Angst vor Übergriffen durch die Taliban floh die 15-jährige Zorah* vor einem Jahr mit ihrer Familie aus Afghanistan nach Deutschland. Als Zorah hier in Deutschland ankam, traute sie sich kaum, ihr Zimmer in der Asylbewerberunterkunft zu verlassen. Seit sie in ihrem Heimatland von mehreren Männern auf dem Weg zur Schule vergewaltigt wurde, spürte Sie nur noch Angst und durchlitt Panikattacken. Ohne ihre Eltern einen Schritt vor die Tür zu machen, war undenkbar. Die Schule war seitdem ein Ort des Schreckens für sie. Allein das Wort „Schule“ ließ sie wieder die Todesangst von damals spüren, als die Männer sie packten. Sie zitterte dann am ganzen Körper und bekam kaum noch Luft.

Nach 4 Monaten regelmäßiger Psychotherapie in unserer Flüchtlingsambulanz in Hamburg traut sie sich jetzt erstmals wieder allein in einen Klassenraum voller fremder Menschen. „Auch wenn es schwer fiel, war das heute ein großer Sieg für mich“, sagt Zorah, als sie ihrer Therapeutin von ihrem Tag erzählte und dabei voller Stolz lächelte.