Uganda – Psychiatrische Betreuung traumatisierter Kindersoldaten

CHILDREN FOR TOMORROW – UGANDA wurde 2009 gegründet und hatte seinen Sitz in Gulu Town in Norduganda.

Mehr als zwanzig Jahre wüteten in Nord-Uganda die Kämpfe zwischen den Rebellen der Lord’s Resistance Army (LRA) und der ugandischen Armee. In dieser Zeit sind nach Schätzungen mehr als 25.000 Kindersoldaten von der LRA zwangsrekrutiert worden. Die Zahl der Tötungen, Vergewaltigungen und Folterungen an Zivilisten ging in die Zehntausende. In einer Region, deren Infrastruktur weitgehend zerstört wurde und deren Flüchtlingscamps auch nach offiziellem Kriegsende ca. 1,4 Millionen Menschen unter erbärmlichen Bedingungen versorgten, wuchs eine Generation heran, die Frieden und Gewaltfreiheit nicht kannte.

Ziel von CHILDREN FOR TOMORROW – UGANDA war es, kriegstraumatisierten Kindern, insbesondere ehemaligen Kindersoldaten, psychotherapeutische Behandlungen zu ermöglichen und ihnen damit die Chance auf eine Reintegration in die Gesellschaft zu geben. 

Die Ambulanz von CHILDREN FOR TOMORROW war die erste und einzige psychiatrische Versorgungseinrichtung für Kinder und Jugendliche im Norden Ugandas. Obwohl der Schwerpunkt auf der Behandlung kriegstraumatisierter Kinder lag, wurden auch Kinder und Jugendliche mit jeder Art von psychischer Störung aufgenommen – solange dies im ambulanten Rahmen möglich war. Um eine größere Anzahl von Menschen zu erreichen, bot CHILDREN FOR TOMORROW – Uganda später neben der Ambulanz auch Sprechstunden in den Camps für Binnenflüchtlinge an.

2011 ermöglichte CHILDREN FOR TOMORROW durch den Bau kleiner Rundhütten weitere Sprechstunden in den umliegenden Dörfern. In diesen Hütten fanden auch Theater- und Malgruppen statt.