HonigHelden!
für Kinder
„HonigHelden!“ bietet ein ganzheitliches Konzept an, das nach den individuellen Bedürfnissen des Kindes ausgerichtet ist. Der Fokus liegt dabei auf der aufsuchenden psychotherapeutischen Versorgung von geflüchteten Kindern an ihrer Schule sowie der Einbindung ihrer Eltern und Lehrkräfte.
In der Behandlung stehen neben ihren Erlebnissen auch die individuellen Stärken und Ressourcen der Kinder im Fokus. Diese wollen wir gemeinsam mit den Kindern, ihren Familien, ihren Lehrkräften und weiteren wichtigen Bezugspersonen ausbauen und sie darin unterstützen, in Zukunft sicherer mit Belastungen umzugehen. Die Vergangenheit gut zu verarbeiten und gestärkt, zuversichtlich und unbeschwert in die Zukunft gehen zu können, ist unser gemeinsames Ziel.
Wir versorgen Kinder, die …
… einen Fluchthintergrund haben.
… deren Eltern einen Fluchthintergrund haben (transgenerationale Weitergabe).
… sich im Schulalltag psychisch belastet zeigen, z.B. durch Schlafmangel,
Konzentrationsschwierigkeiten, Flashbacks.
… nicht im Hilfesystem ankommen.
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Anmeldung eines Kindes
„Wir wohnten in einem Haus. (…) Dann sind Diebe und so gekommen und die haben meine Schwester umgebracht. Da war ich wütend. Ich habe geschlafen und es nicht gehört.“
„Es geht mir nicht darum, ein glückliches Leben zu führen, wie soll das auch gehen? Aber ich hoffe, zumindest ab und zu mal mit einzelnen schönen Momenten den Mördern meiner Lieben einen Funken Freude entgegenzusetzen.“
„Oft denke ich, ich werde verrückt und kann nichts dagegen tun.“
„Meine Eltern habe ich sehr liebgehabt. Mein Vater hat immer Späße mit mir gemacht und wir haben gespielt. Meine Mutter konnte wunderbar kochen. Heute versuche ich auch manchmal, so zu kochen, aber dann werde ich traurig und das Essen schmeckt nach gar nichts mehr.“
Expemplarische
Therapiegeschichte eines Kindes
Der 9-jährige Amin kommt gebürtig aus Syrien. Die fünfköpfige Familie flieht zunächst in die Türkei und muss dabei weite Strecken zu Fuß zurücklegen. Bei der Überfahrt von der Türkei nach Griechenland kentern sie beinahe in ihrem überfüllten Boot. In Griechenland lebt die Familie einige Monate in einem großen Flüchtlingslager, bevor sie – teilweise zu Fuß – nach Deutschland kommen.
Die Diagnostik bildet den Grundstein für den weiteren Verlauf der Therapie. In mehreren Gesprächen wird die momentane Situation und das Gefühlsleben des Kindes beschrieben und die Gründe für das Aufsuchen eines Psychotherapeuten eruiert. Auf Basis der Diagnosen kann ein individueller Behandlungsplan erstellt werden.
Während der Stabilisierungsphase liegt der Fokus darauf, eine vertrauensvolle Beziehung zum Therapeuten aufzubauen. Das Kind (und dessen Eltern) erhalten ausführliche Informationen über die betreffende Symptomatik, deren Ursachen und eine mögliche Behandlung (Psychoedukation).
Der nächste Schritt in der Therapie ist die Traumaverarbeitung (Traumaexposition). Hier sollen Erinnerungen, Gedanken und Bilder, die mit dem traumatischen Ereignis zusammenhängen, besprochen und eingeordnet werden – die Traumakonfrontation beginnt erst, wenn das Kind sich bereit und sicher genug fühlt. Es hat darüber hinaus jederzeit die Möglichkeit, „Stopp“ zu sagen und die Übung abzubrechen.
Nach der Konfrontation mit dem Trauma ist die Integrationsphase der letzte Baustein der Traumatherapie. Hier lernt das Kind, mit seinen Erlebnissen im Alltag umzugehen und im „Hier und Jetzt“ anzukommen. In dieser Phase können auch andere Themen bearbeitet werden, die durch das Trauma überdeckt wurden.
Der Abschluss der Therapie bildet einen sanften Übergang in den normalen Alltag – ohne Therapie. Hier werden einzelne Stationen der Therapie Revue passiert und evaluiert. Auch soll über Ziele nach der Therapie gesprochen werden und wie diese erreicht werden können.
Therapielaufzeit
Herkunftsländer