Kosovo ­– Jugendarbeit in einem kriegsgezeichneten Land

CHILDREN FOR TOMORROW – KOSOVO wurde 2000 gegründet und hatte seinen Sitz in Gjakova und Pristhina.

Nach dem Ende des Kosovokrieges im Jahr 1999 litten die Kinder noch Jahre später unter den komplexen Folgen des bewaffneten Konfliktes: Sie hatten oft nicht nur ihren Vater oder die Geschwister verloren, sondern erlebten zusätzlich auch eine Mutter, die selbst unter posttraumatischen Belastungsstörungen litt und dadurch kaum in der Lage war, den Bedürfnissen ihrer Kinder gerecht zu werden. Außerdem wurden die Hinterbliebenen oft von Schuldgefühlen für den Tod von Angehörigen geplagt. Dass viele Kriegsopfer gerade in Gjakova nicht gefunden werden konnten, erschwerte den Trauerprozess der Kinder und Angehörigen zusätzlich, da ihnen ein letzter Abschied verwehrt blieb.

CHILDREN FOR TOMORROW fand eine Situation im ehemaligen Jugoslawien vor, in der einer großen Zahl traumatisierter Kinder und Jugendlicher nur eine kleine Zahl professioneller Helfer gegenüberstand. Außerdem fehlte es an einer Jugendsozialarbeit als präventive und konflikthemmende Breitenstrategie. Bei den Kindern und Jugendlichen löste der Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten und das Fehlen sinnvoller Freizeitangebote Frustrationen, Wut und Aggressionen aus, die auch in selbst- oder fremdzerstörerisches Verhalten umschlugen.

CHILDREN FOR TOMORROW – KOSOVO versuchte, traumatisierte Kinder durch die Zusammenarbeit mit Lehrern und der Universität gezielter zu erkennen und sie mit der nötigen Hilfe und dem therapeutischen Angebot in unserer Stiftung zu betreuen. In unseren Einzel- und Gruppenangeboten hatten die Kinder auch die Möglichkeit, Modelle zur konstruktiven Konfliktlösung in einer Nachkriegsgesellschaft zu erarbeiten.

Durch unsere Arbeit mit CHILDREN FOR TOMORROW – KOSOVO wollten wir einen Beitrag für eine friedliche Entwicklung in Südosteuropa leisten. Diese setzt neben dem politischen und ökonomischen Wiederaufbau die innere Bereitschaft der Menschen zur Aussöhnung voraus.